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Philosophie

Dogma der Dogmenlosigkeit

Die persönlichen Dogmen zu entlarven, und sie als solche wahr zu nehmen, kann sehr hilfreich sein um sich Übersicht zu verschaffen. Das Dogma der Dogmenlosigkeit ist der Glaube daran, daß alle Dogmen, jedes Urteil - ein Vorurteil ist, und diese weder objektiv noch gut sind.

Das Dogma der Dogmenlosigkeit ist die Überzeugung, daß:

  • Wir frei von Dogmen sein sollten.
  • Wir nicht ohne Dogmen leben können, und daher das Dogma der Dogmenlosigkeit als Ersatz brauchen.
  • Wir Dogmen erkennen sollten, damit sie uns nicht vorgaukeln die Wahrheit zu sein.
  • Wir unsere Dogmen frei wählen sollten um eine Situation aus der sinnvollsten Richtung angehen zu können.

Bedenket: Alles ist wahr aus den Augen derer die aufrichtig daran glauben.

Beispiel 1

  • Der Kommunist erkennt die Religiosität als Relikt eines schwachen Geistes. Bzw. Als Opium des Volkes…“ ”
  • Der Tolerante erkennt in ihr etwas, an dem der Gläubige hängt, das ihn aber auch stärken kann.
  • Der Andersgläubige erkennt darin eine Lüge.
  • Der Gläubige erkennt darin die Wahrheit.
  • Das Chaos erkennt darin irgendetwas. Keiner dieser Menschen lügt! Sie alle sprechen ihre Wahrheit.

Dogmen sind vergleichbar mit Vorurteilen, sie schränken unser Sichtfeld ein und geben uns im Gegenzug Grundlage für unser Handeln. Wir können unser Sichtfeld nur schwerlich so erweitern, das wir wahrhaftig dogmenlos sind, daher sollten wir mit der Kraft der Vorurteile gehen, und danach streben unser Sichtfeld zwar mit Dogmen einzuschränken, allerdings frei und bewusst zu wählen durch welches Dogma wir unser Sichtfeld für den Augenblick begrenzen. So können wir alle festen Dogmen losbrechen, bewegen und damit sogar für uns nutzen.

Beispiel 2

Ein dogmenvariabler Mensch gibt sich Mühe die Wahrheit in den Dogmen aller Beteiligten zu sehen:

  • Er erkennt die Ziele des Kommunisten und versteht wie es ihn quält, den Gläubigen einem Relikt ohne Bedeutung folgen zu sehen, das ihn unterdrückt und belügt.
  • Er erkennt die Götter des Gläubigen und verneigt sich vor ihnen, denn sie sind allmächtig.
  • Er erkennt die Götter des Andersgläubigen und verneigt sich auch vor diesen, denn sie sind allmächtig.
  • Er erkennt, daß alle Seiten Recht haben und kann die Situation nun besser beurteilen.